Unser Dorf - Dorfgeschichte (6)
Die Nartumer Dorfgeschichte
Die Entstehung der dörflichen Ansiedlung in unserem Raum beläuft sich auf etwa 800 Jahre nach Christus. Begeben Sie sich mit uns auf eine kleine Zeitreise und lernen Sie die Geschichte des Dorfes Nartum kennen !
Die in den Texten enthaltenen Informationen basieren auf der Nartumer Dorfchronik, aus der Feder von unserem Bürgermeister Friedhelm Helberg. Ausführlichere Hintergrundinformationen über unser schönes Dorf erhalten Sie in der Dorfchronik.
Einwohnerzahlen 1780 - 2011 - Eine kleine Statistik
Geschrieben von Wiebke HesseEinwohnerzahlen 1780 - 2011 - Eine kleine Statistik
- 1780 23 Feuerstellen 202 Einwohner
- 1821 44 Feuerstellen 229 Einwohner
- 1858 53 Wohngebäude 308 Einwohner
- 1871 56 Wohngebäude 293 Einwohner
- 1885 57 Wohngebäude 313 Einwohner
- 1905 60 Wohngebäude 361 Einwohner
- 1925 406 Einwohner
- 1939 408 Einwohner
- 1946 691 Einwohner (davon 315 Evakuierte + Flüchtlinge)
- 1949 716 Einwohner (davon 323 Evakuierte + Heimatvertriebene)
- 1952 670 Einwohner
- 1965 519 Einwohner
- 1985 154 Wohngebäude 641 Einwohner
- 2011 778 Einwohner
Die Nartumer Schule
Erste Hinweise auf eine Nartumer Schule finden sich im Feuerstellenverzeichnis von 1754. Priorität lag lange auf der “gottgefälligen Erziehung” - dem Lesenlernen, um Bibeltexte und Katechismustexte zu lernen. Unterricht wurde nur im Winter erteilt, da die Kinder im Sommer auf den Höfen arbeiten mussten. Wo genau sich diese Schule befand ist unbekannt.
Nartum im 1. und 2. Weltkrieg
Die Weltkriege des 20. Jahrhunderts prägten nachhaltig das Geschehen im Dorfe. Anlässlich des 1. Weltkrieges wurden insgesamt 81 Nartumer Männer für das Vaterland zu Kriegsdiensten einberufen. Nur 18 Männer kehrten zurück. Während dieses Krieges verrichteten Kriegsgefangene aus Belgien, Frankreich, Russland und Polen die Arbeit auf den Höfen. Nach Kriegsende folgten zwei schwere Grippeepidemien, die zahlreiche Einwohner dahinsterben ließ. Lehrer Sieske monierte im Jahre 1922 die Nartumer Verhältnisse: “Die Jugend ist durch den Krieg und seine Folgeerscheinungen frühreif geworden - uns Alten kaum glaublichen Wege. Abends werden die Straßen lebendig und die Gasthäuser füllen sich von der Jugend beiderlei Geschlechts zu alkoholischen Genüssen und wildem Juchhe. Ehrfurcht vor dem Alter oder der Person schwindet immer mehr. Mit dem politischen Zusammenbruch scheint auch ein moralisch und sittlicher Verfall einherzugehen.”
Entwicklung des Dorfes bis in das 19. Jahrhundert
Geschrieben von Wiebke HesseEntwicklung des Dorfes bis in das 19. Jahrhundert
Mündlich überlieferte Legenden unserer Vorfahren besagen, dass der Ort ursprünglich nur aus drei Häusern bestand, die sich um einen Edelhof gruppierten. Mit der Zeit bauten sich immer mehr Leute an. Jeder neue Bauer musste den Meierbrief einlösen, ferner hatte jeder Bauer von allem den 10. Teil an den Edelhof abzugeben. Nur zwei Bauern sollen hiervon ausgenommen gewesen sein, die heutigen Grundstücke Grabau und Helmers.
Entstehung des Ortes und Namensgebung
Zum Ende des 8. Jahrhunderts unterwarf Karl der Große während des langwierigen und zerstörerischen Sachsenkrieges gewaltsam die hiesigen Breiten. Er zog mit seinem Heer von Scheeßel nach Verden und gründete nach langjährigen Kämpfen die Bistümer Bremen und Verden. Zu dieser Zeit wurden bis dahin in dieser Form nicht bestehende dörfliche Ansiedlungen gegründet.