Donnerstag, 28 September 2017 11:06

Wenn die Pfalz nach Nartum kommt

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Bäckermeister Peter Fritsche ist Herr der Backstube. Die Zutaten für die frischen Backwaren besorgt er stets höchstselbst. Bäckermeister Peter Fritsche ist Herr der Backstube. Die Zutaten für die frischen Backwaren besorgt er stets höchstselbst. Bernhard Jung

Mühlen- und Heimatverein backt Zwiebelkuchen und Pizza – Einladung auf ein Glas Federweißen im Dorfzentrum

Bericht aus der Zevener Zeitung vom 28.09.2017 von Bernhard Jung

Im durch Walter Kempowski berühmt gewordenen Dorf Nartum beginnt der Herbst stets mit dem Zwiebelkuchenfest im historischen Ortsmittelpunkt. Und davon wurde auch in diesem Jahr nicht abgewichen. Trotz Nieselregens war der Platz zwischen alter Mühle und Backhaus gut besucht.

Besucher schätzen das schöne Ambiente in Nartum unter alten Eichen zwischen der aufwendig restaurierten Mühle, einem Archiv, einer Kräuterspirale und dem alten Backhaus. Von hier aus strömt der Geruch frisch gebackener Kuchen und Pizza nach außen. Doch was ist der beste Backofen ohne seinen Meister. Peter Fritsche ist hier der Herr über Backbleche und Teigmassen. Der gelernte Bäckermeister sorgt seit Jahren für das leibliche Wohl der Gäste. Ob Brot, Kuchen oder Pizza, alles stammt aus eigener Herstellung. Der Teig wird von Fritsche eigenhändig geknetet und in den Ofen geschoben. Frühmorgens geht’s los. Zuerst ist ist der Zwiebelkuchen dran, danach wird die Pizza der Hitze übergeben.

Während die Pizza vor allem bei Kindern beliebt ist, gilt der Zuspruch der Erwachsenen dem frischen Zwiebelkuchen. Schließlich gehört ja auch der Federweiße dazu, den es hier auch in Rot gibt. Ganz schön süß und süffig ist er und hat noch wenig Alkoholgehalt. Davon fällt so schnell keiner vom Stuhl. Federweißer und Zwiebelkuchen haben in der Pfalz ihren Ursprung, so wie Schorsch (Georg Lang) auch.

Er ist der Vorsitzende des Nartumer Heimat- und Mühlenvereins und legt zusammen mit dem Vereinsteam stets mit Hand an. So ein Dorffest ist ja immer eine schöne Gelegenheit, sich zu treffen, zu plauschen, einfach gemütlich beisammen zu sein. Und da sich das mittlerweile auch außerhalb des Ortes herumgesprochen hat, kommen Gäste aus der Umgebung und lassen sich den frisch gebackenen Zwiebelkuchen schmecken. Keine große Sause mit Tanz und Musik geht hier ab, es ist eher wie bei einem Familientreffen.

Eine heile Welt gibt es nirgendwo, aber etwas davon kann man beim Zwiebelkuchenfest spüren. Man kennt sich hier seit vielen Jahren, es gilt das „Du“, und wenn „Auswärtige“ vorbeischauen, sind die stets willkommen. Kommen vom benachbarten Sportplatz Übellaunige rüber, die wegen eines verlorenen Spiels in Brass sind, werden die mit einem oder zwei Glas Wein wieder auf Normaltemperatur gebracht.

Gelesen 3113 mal Letzte Änderung am Samstag, 30 September 2017 11:12