Mittwoch, 06 Dezember 2017 12:07

Klavierklänge, die verbinden

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Pianistin Kamila Davletova verzaubert das Publikum im Haus Kreienhoop mit Stücken von Bach

Bericht aus der Zevener Zeitung vom 6.12.2017 von Bernhard Jung

Es ist bereits Tradition: Im Saal der Kempowski Stiftung Haus Kreienhoop erklingen im Dezember ausgewählte Stücke von Johann Sebastian Bach. In diesem Jahr verzauberte die Pianistin Kamila Davetova das Publikum unter anderem mit englischen und französischen Suiten.

Deutschland verbinden mit Russland vielmehr als „nur“ die unsäglichen Kriege und die Tagespolitik. Seit beinahe 300 Jahren gibt es einen regen Kulturaustausch zwischen den beiden Nationen. Das russische Volk liebt die Literatur und die Musik, neben der eigenen besonders auch die deutsche, und da spielen Politik und Grenzen keine Rolle. Im Haus Kreienhoop war einmal mehr, diese kulturelle Verbundenheit zu spüren.

Kamila Davetova, geboren in St. Petersburg, ist in Russland und in Deutschland zu Hause. Ein Stipendium hat sie nach Hamburg geführt. An der dortigen Musikhochschule absolvierte sie ihr Bachelorstudium.

Die begabte Künstlerin möchte weiterhin in Hamburg, Paris, St. Petersburg und Florenz bei Wettbewerben vorspielen und Konzerte geben, wie sie sagt. Doch auch ein weiteres Ziel hat sie vor Augen – ihr Masterdiplom. In Nartum hat sie inzwischen ihr „kleines“ zu Hause gefunden. Es ist für sie ein idealer Ort, um zur Ruhe zu kommen und für Auftritte zu üben.

zu üben. Und natürlich zeigt Kamila auch in Nartum ihr Können. Gut besucht war der kleine Saal in Kreienhoop bei diesem Winterkonzert. Sie spielte Stücke von Johann Sebastian Bach, das Italienische Konzert, eine englische sowie eine französische Suite standen ebenfalls auf dem Programm. Bach, einer der größten Komponisten der Musikgeschichte, war der Reformation sehr verbunden und hat die lutherische Kirchenmusik maßgeblich geprägt.

Auch für geübte Pianisten ist Bach eine große Herausforderung. Dieser Aufgabe ist Kamila Davletova aber gewachsen, was auch am großen Applaus beim Winterkonzert zu spüren war. Hildegard Kempowski, eine charmante, auch etwas resolute Frau, war wie das Publikum entzückt von dieser Musik. Jegliche Berührungsängste sind ihr fremd und sie hat auch keine Bange, Fragen zu stellen. So bringt Kempowski stets diese für das Haus bekannte familiäre Atmosphäre in die Runde. Und Völker verbindet sie auch – wie es auch diesmal im Hause Kreienhoop beim Konzert zu spüren war.

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